Bist du auch jemand, der fast an keinem Tier vorbeikann, ohne mit ihm irgendwie in Kontakt zu treten? Oder bist du ein Mensch, der schon als Kind kaum Kontakt zu Tieren hatte und jetzt als erwachsene Person den Kontakt gar vermeidest, weil du gar keinen Bezug zu Tieren hast?
Das Wesen Tier bewegt so oder so und in der heutigen Zeit erst recht.
Als ich 13 Jahre alt war – und das ist schon weit über 30 Jahre her – galt ich als sperrig und als ein Exot, als ich mich weigerte weiterhin Fleisch essen zu müssen. Heute in der Gesellschaft ist schon fast alles normal; ob Vegetarier, Veganer oder Intervall-Fleisch-Fasten, egal, soll jeder machen was er oder sie will.
Aber ich persönlich finde es toll, dass dem Tier immer einen grösseren Stellenwert zugestanden wird. Denn Tiere sind nicht bloss unsere Fleisch-, Milch- oder Bekleidungslieferanten, nein, sie sind auch die wirklich wahren Freunde, Begleiter durch dick und dünn, Seelentröster, Spinning-Partner und vieles mehr.
Ich selber erlebe sie als ganz tiefe und weise Wesen, die uns alles abnehmen würden, wenn sie nur könnten. Und manchmal tun sie sogar genau dies, uns etwas abnehmen. Sei es unsere eigene Krankheit mit uns zu teilen oder zu übernehmen, unsere Augen oder unser Gehör zu ersetzen. Zu spüren, wann sich der nächste epileptischen Anfall ankündigt oder die Insulin-Spritze zum Einsatz kommen sollte. Lawinenkatastrophen- oder Erdbebenopfer werden durch Hunde gefunden und geborgen. Verbrecher oder Drogen werden aufgespürt und gestellt. Aber das Allerschönste ist, es zu spüren, dass das Tier deine Nähe sucht und sich dir anvertraut, ohne grosse Worte, einfach so, hier bin ich und hier möchte ich bleiben.
Mit den Fingern über das Fell eines Tieres zu streicheln, hat für mich etwas Beruhigendes und wenn man dann noch mit dem Schnurren der Katze belohnt wird, ja was willst du mehr.
Tiere treten mit jedem dem sie begegnen in einen Dialog, doch nicht immer verstehen wir, was das Tier einem mitteilen möchte. In auswegslosen Situationen oder wenn der Leidensdruck des Tieres immer grösser wird, weil es sich nicht klar äussern kann, sucht es einen Weg – einen Kommunikator – der zwischen ihm und dem Halter vermitteln kann und dann trete vielleicht ich in dein Leben.
Ich hatte schon immer einen guten Draht zu den Tieren und bin meiner Berufung gefolgt. Ein Tierkommunikator zu sein heisst nicht, dass ich immer auf Sendung bin und jedes Tier höre, dass etwas zu erzählen hat. Das könnte ich rein körperlich schon gar nicht, vom Geistigen sprechen wir gar nicht, denn das ist alles eine Form von Energie, die während des gesamten «Gesprächs» aufrecht gehalten werden muss. Ich bin da, wenn ich gebraucht werde, um einem Tier eine Stimme geben zu können.
Mit Tieren in einen Dialog zu treten und ihre Tiefe und Weisheit, ihr Wesens zu spüren, bewegt mich jedes Mal und lässt mich ehrfürchtig und demütig werden. Diese bedingungslose, allumfassende Liebe, die sie uns schenken, ist echt und mit so viel Dankbarkeit verbunden, ohne Gegenleistung, einfach so. Und wieviel wird den Tieren angetan, ohne das überlegt wird, mit was für Leiden, Ängsten und seelischen Nöten sie dadurch unnötig und grausam konfrontiert werden.
Bemühen wir uns aber in Zukunft gemeinsam, den Tieren wieder ihre Würde und Rechte, unsere aufrichtige Anerkennung zurückzugeben, so wird diese Welt auf der wir leben, wieder zu einem besserem Ort.
Denn die Tiere sind nicht bloss unsere Freunde, sie sind unsere Begleiter und stehen unserer Seele sehr nahe.